Sonntag, 28. Juli 2013

[Rezension] Die geheimen Talente des Piet Barol von Richard Mason

Die geheimen Talente des Piet Barol
von Richard Mason
ISBN 978-3-570-10136-0

Vorwort
Ich danke dem Autor Richard Mason sowie dem C.Bertelsmann-Verlag vielmals für die Gelegenheit dieses Buch rezensieren zu dürfen!

Meine Zusammenfassung
Dem aus ärmlichen Verhältnissen kommenden, gutaussehenden Piet Barol wurde von seiner Mutter schon früh beigebracht, sich in der oberen Schicht zurecht zu finden. Dieses Wissen gereicht ihm zum Vorteil, als er als Hauslehrer zu den vermögenden Vermeulen-Sickerts zieht und sich dort nach und nach nicht nur ins Herz der Dame des Hauses, sondern in die Herzen der ganzen Familie stielt. Doch sein großes Ziel ist es Europa zu entkommen und in der Fremde Geld und Glück zu finden. 

Meine Rezension
Selten war ich bei einem Buch so geteilter Meinung wie bei diesem. Es kommt wirklich sehr drauf an, welche Art Bücher man gerne liest, um sagen zu können, ob dieses Buch etwas für den- oder diejenige ist. 

Von den vielen auftretenden Personen, wurden nicht nur Aussehen und Charaktere, sondern auch ihre Beweggründe ausführlich beschrieben. Dies, in Verbindung mit der Tatsache, dass nahezu alle Personen aus dem Hintergrund in eine Nebenrolle schlüpften, machte es mir leider recht schwer den Überblick zu behalten und gab mir das Gefühl ich würde mit unwichtigem Details abgefüllt. 

Die vielen meist durch Absätze gekennzeichneten Zeitsprünge, welche den Protagonisten Piet Barol durch das Buch geleiten, haben mir das Gefühl gegeben nicht richtig in das Buch hineinzufinden. Es ähnelt in dieser Form sehr der zuletzt gelesenen Selbstveröffentlichung. Zwar war die Geschichte trotzdem recht interessant, doch haben diese Unterbrechungen dazu geführt, dass ich die Geschichte eher oberflächlich aufnahm und sie mir nur sehr selten nahe ging. 
Dies hat mich schon etwas verwundert, denn bei den vielen Details die man über Piet´s Leben, die Standesunterschiede und seine Bemühungen aus seinem Leben etwas zu machen erfährt, hätte es eigentlich anders sein müssen. 
Vermutlich auch auf die vielen kleinen Unterbrechungen zurückzuführen ist, dass der Protagonist keinen wirklichen Plan erkennen lässt und sich einfach - mit gelegentlichem Aufbäumen - durch das Buch treiben lässt und viele - sicher normalerweise recht unterhaltsame Zeiten mit ein paar kurzen Sätzen überbrückt und abgespeist wurden. 

Eines der wenigen, kurzen Aktionen, bei denen Piet sich nicht nur treiben ließ, war wohl die Arbeit mit dem von Zwangsstörungen geplagten, 10jährigen Sohn der Vermeulen-Sickerts. Die gemeinsame, unkonventionelle Arbeit und die Hilfe die dem Jungen durch Piet zuteil wurde, fand ich dann doch ganz rührend. 

Die Gliederung des Buches ist mir bisher fast gar nicht untergekommen. Kapitel gibt es gar nicht und lediglich ein Ortswechsel führte zu einem kleinen Schnitt im Buch. Dies sorgte dafür, dass das Buch recht flüssig gelesen wurde, weil ich immer dachte: ,,Ach, noch eine Seite..." 

Um an meine Ursprüngliche Aussage zu Beginn der Rezension anzuknüpfen: Personen, die sich für die Standesunterschiede in Amsterdam zu Beginn des 20. Jahrhunderts, sowie für komplexe Beziehungen, Sichtweisen und Beweggründe interessieren, sind mit diesem Buch gut beraten. Wer aber etwas mit Gefühl, Humor oder Tiefe sucht, sollte auf dieses Buch wohl lieber verzichten.

Da ich zu den letzteren Personen gehöre, kann ich für dieses Buch leider nur 2 Sterne geben.


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