Donnerstag, 17. Oktober 2013

[Rezension] Metamorphose am Rande des Himmels von Mathias Malzieu

Metamorphose am Rande des Himmels
von Mathias Malzieu
ISBN 978-3-570-58520-7

Ich danke dem Carl´s Books-Verlag um dem Autor Mathias Malzieu von ganzem Herzen für das Rezensionsexemplar dieser fantastischen Geschichte !!!

Meine Zusammenfassung
Schon immer war der ebenso waghalsige wie ungeschickte Hobby-Stuntman Tom Cloudman vom fliegen besessen. Er braucht Bewegung. Freiheit. Stillstand ist ihm ein graus. Unerträglich. 
Als er eines Tages nach einem Unfall auf der Krebsstation erwacht, ist sein bisheriges Leben zu Ende. Doch seine Träume vom fliegen nicht. Eines nachts trifft er auf dem Dach des Krankenhauses eine mysteriöse Vogelfrau. Diese kann richtig fliegen und macht Tom ein unglaubliches Angebot. Wenn ihre Empfindungen füreinander stark genug werden, kann sie ihn vielleicht in einen Vogel verwandeln und so vom Krebs befreien. Für sich und auch für seinen kleinen - an Leukämie erkrankten - Freund entschließt er sich den Versuch zu wagen und zu kämpfen.

Meine Rezension
Bereits der Anfang des Buches fesselt. Der Autor schafft es dem Leser schon während der wenigen *Startseiten* den Kontrast zwischen seiner Abenteuer- und Freiheitsliebe und der eingesperrten Tristes des Krankenhauses zu zeigen.

Trotz des ernsten Themas musste ich bei kaum einem Buch mehr lachen. Die bildhaften Vergleiche und die Mischung aus Fantasy und Realität (bei der für mich selbst die Grenze nicht zu erkennen war, falls es den überhaupt eine gab) sorgen für eine positive Stimmung, die erst zum Ende hin umschlägt und zu einem sehr rührenden, einprägsamen und nachdenklich-machenden Ende wird. 

Obwohl das Buch mit seinen 141 Seiten sehr kurz ist, traten die Charaktere der wenigen aktiv teilnehmenden Personen deutlich hervor und sie - in Verbindung mit den schon erwähnten bildhaften Vergleichen - sorgten dafür, dass sogar das triste, farblose Krankenhaus zu keinem Zeitpunkt langweilig war. 

An der Satzstellung kann ich auch bei diesem Buch wirklich nichts negatives finden. Ich denke, dass ich das Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen habe spricht für sich !
Es lässt sich flüssig lesen und die einzigen Stellen die mich etwas haben stocken lassen, sind - vermutlich vom Autor beabsichtigte - ,,Was und inwieweit passiert das jetzt wirklich?"-Stellen.

Bücher mit einem ungewissen Ende oder bei dem man sich nicht ganz sicher ist, wie sie nun endeten - ich nenne sie Fragezeichenbücher - bleiben ewig im Gedächtnis. Sie sind selten, fördern das eigene denken und bauen oft auf den eigenen Glauben. 
In diesem Punkt erinnert mich das Buch sehr an Zeit im Wind von Nicholas Sparks und ich kann mich deshalb nur wiederholen: 
Auch wenn ich vermute, dass das Ende nur durch den Glauben des Lesers bestimmt wird, so werden mir sicher noch oft und lange Bruchstücke in den Kopf kommen und ich werde versuchen - unbewusst - so das *richtige* Ende zu erfahren. 

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich froh bin mal ein Rezensionsexemplar in den Händen zu halten, was meinen Geschmack zu 100% trifft - ich kam mir fast schon ein wenig fies vor ;-)
Ich bedanke mich nochmals - um bei der dem Buch eigenen Bildersprache zu bleiben - für diesen Schatz den ich sonst nie gehoben hätte und gebe 5 rote Federn !!!



Dienstag, 8. Oktober 2013

[Rezension] Die Nacht der Geparden von Marina Boos

Die Nacht der Geparden
von Marina Boos
eBook

Meine Zusammenfassung
Als Mia ihre Eltern endlich überzeugen kann Urlaub auf der Öko-Tierschutzfarm ihres Bruders in Namibia machen zu dürfen und am namibischen Flughafen eintrifft, fehlt von ihm jede Spur. 
Notgedrungen kommt sie bei der benachbarten Farm unter. Dort erfährt sie nicht nur, dass ihr Bruder spurlos verschwunden ist und des Mordes verdächtigt wird, sondern auch das die Farm ihres Bruders der hiesigen ein Dorn im Auge ist, da sie auf die Gepardenjagd mit Touristen spezialisiert ist.
Zusammen mit dem ebenso netten wie attraktiven Sohn des Farmleiters Alex verlebt sie schöne Tage und bekommt tiefe Eindrücke von dem Leben in Namibia. Doch stehts im Hinterkopf lauert ihr Bruder und sein Schicksal, sollte sich der Mord nicht schnell aufklären. So beginnt sie schon bald ihren eigenen Ermittlungen nachzugehen.

Meine Rezension

Ich hätte mir gewünscht euch nach meiner Lesepause mit einem richtigen Hammer überraschen zu können. Tatsache ist leider, dass dieses Buch Standard ist. Nicht schlecht, aber auch nicht grandios. 

Was mir bei einem Buch immer zuerst auffällt ist der Aufbau der Sätze. In diesem Fall war ich positiv überrascht. Anders als bei vielen Debütautoren haben sich weder Worte auffällig oft gedoppelt, noch waren Sätze extrem lang und über die Grammatik bin ich auch nicht gestolpert. Ok, die Grammatik ist Dank Lektorat auch in anderen Büchern fast immer korrekt, aber trotzdem nicht immer so leicht zu verstehen und so angenehm zu lesen wie bei diesem Buch. 


Als nächstes fällt mir wenn ich an das Buch denke, der Tagebucheintrag zu beginn eines jeden Kapitels ein. Den fand ich sehr angenehm, weil er das letzte Geschehen wiederholte, aber trotzdem kurz und knapp war und so nicht den Eindruck eines Lückenfüllers hinterließ.


Ein wichtiger Punkt in Büchern sind natürlich auch immer die Charaktere. Ich habe zu einigen schnell Zuneigung (und auch Abneigung!) entwickelt. Es sind wirklich schöne Charaktere, die leider nicht sonderlich gut ausgearbeitet sind. Die Vergangenheit, Gespräche und ähnliches werden sehr schnell abgeharkt. 


Das gleiche gilt auch für die Kapitel, die ebenso wie das ganze Buch sehr kurz sind. Das Buch endet etwa bei Seite 195 und damit gute 30 Seiten früher als es bei mir angegeben war. Der Rest wurde mit mehreren Leseproben (3 oder 4) und ähnlichem gefüllt. 

Ein kurzes Buch muss nicht unbedingt ein schlechtes Buch sein, doch die schnell abgeharkten, unausgearbeiteten Ereignisse, die kurzen Kapitel und ein Ende aller : Ende gut, alles gut!, mit vielen offenen Fragen und Konflikten -die einfach plötzlich endeten- und dem Gedanken, dass sich kaum etwas auf das Ende zubewegt hat, rufen in mir nur den Gedanken hervor, dass das Buch bloß schnell fertig werden sollte und hinter der (zugegeben guten Idee) wenig Arbeit steckt.

Wie meistens wirkt meine Rezension auch dieses Mal wieder recht negativ. Doch es gab auch Positives. Eindrucksvoll beschriebene Naturphänomene, das Leben in Namibia und die örtliche Tierwelt waren wunderbar beschrieben und die geschickt eingewobenen Wissensbrocken zeugen deutlich von der Sachkunde der Autorin.


Mein Fazit: Trotz einiger Bemängelungen ein durchaus lesenswertes Buch - allerdings mit deutlich Luft nach oben. Gute 3 Sterne!