Sonntag, 23. September 2012

[Rezension] Mein dunkler Prinz von Christine Feehan

Mein dunkler Prinz
von Christine Feehan
ISBN 978-3-404-18664-8

Offizielle Zusammenfassung
Sie waren die Fürsten der Nacht, seit Ewigkeiten auf der Suche nach ihrer Herrin des Lichts...

Wenn ein Karpatianer sich vermählt, dann für die Ewigkeit. Wenn ein Karpatianer liebt, dann grenzenlos und leidenschaftlich. Als Mikhail Dubrinsky in einer dunklen Stunde die Stimme von Raven vernimmt, dringt sie wie heilendes Licht in seine Verzweiflung. Schon bald ahnt er, dass Raven sein Leben vollkommen verändern wird. Doch Raven weiß noch nicht, was Mikhail vor ihr verbirgt, wer er wirklich ist. Als Mikhail langsam immer mehr von ihr in Besitz nimmt, beginnt Raven zu begreifen, zu welcher Leidenschaft er fähig ist...

Meine Zusammenfassung
Als Mikhail sein Leben nur noch als grau und sinnlos emfindet, plant er es am nächsten Morgen zu beenden. Die junge Raven hat eine besondere Gabe. Sie hört die Gedanken anderer Menschen. Sie spürt sein Leid und nimmt telepatischen Kontakt zu dem Karpatianer auf. Er, ein vampirähnliches Wesen, dass seit Jahrhunderten auf der Suche nach seiner Lebensgefährtin ist, ist sofort von ihr hingerissen. Schnell merken sie, dass sie trotz einer starken Anziehungskraft sehr oft verschiedene Ansichten haben. Und während Raven noch versucht sich mit seinem Charakter und wahren Wesen anzufreunden, beginnen Mikhails Feinde - Vampirjäger - bereits mit erbarmungslosen Angriffen.

Meine Bewertung
Dieses Buch habe ich bereits früher mal gelesen und bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Ich hatte es viel besser in Erinnerung als ich es heute empfinde. 
Großen Teilen des Buches fehlte die nötige Spannung. Statt einer schönen und spannenden Storyentwicklung mit Spannungskurve und Charakterentwicklung hat man eine fast unendliche Masse an sich immer wiederholenden Gefühlen und Gedanken, gleich für mehrere Personen - und das in schnellem Wechsel. Dies bringt nicht nur durcheinander, es hemmt auch sehr den Lesefluss und die Glaubwürdigkeit, da man immer erst überlegen muss, wer was gerade denkt. Außerdem weiß man so immer, was wer beabsichtigt, da man in alle Köpfe *reingucken* kann. 
Die Beziehung der beiden Protagonisten ist sehr oberflächlich, unausgeglichen und wirkt stark erzwungen. Unausgeglichen - Obwohl sich Raven und Mikhail recht schnell einig sind: Okay, wir sind verschieden. Erschaffen wir unsere eigene Welt in der Platz für beide Meinungen ist und wir gleichberechtigt sind!, ist es im Endeffekt Raven die sämtliche Kompromisse eingehen muss. Wann immer sie sich behaupten möchte und ihre Meinung zum besten gibt, versichert Mikhail ihr seine Liebe, er entschuldigt sich und redet immer weiter, bis es letztlich wieder Raven ist, die nachgibt und seine *bitte* akzeptiert. Ein umwerben oder verlieben gibt es in dem Sinn im Buch nicht. Im Gegensatz zum vorletzten Dark-One-Buch *Ein Vampir in schlechter Gesellschaft* in dem die Protagonistin Angst hatte, dass ihre Gefühle vom Schicksal erzwungen sind, wirkt dieses Buch wirklich als wären die Protagonisten zur Liebe - ja sogar zur Besessenheit - gezwungen. Besonders extrem ist es, als Raven überlegt, ob sie vom Balkon springen soll, als sie den zwei oder drei Tage zuvor erst kennengelernten Mikhail einen Tag lang nicht erreichen kann - und das obwohl sie wusste weswegen das so ist!
Der Storyverlauf war eine Katastrophe. Die Protagonisten finden sich, Gefühle, Gedanken, Gefühle. Mikhail wird verletzt, Gefühle, Gedanken, Gefühle. Während er sich heilt, leidet Raven und wird verletzt, Gefühle......blablabla. So kommt es einem während des lesens vor. Es ist ein von vielen Gedanken und Gefühlen verschiedener Personen geprägtes Buch. Diese sind aber keineswegs tiefgründig, sondern wiederholen sich einfach nur dumpf. Zwischendurch passieren zwar ab und an Dinge. Doch diese passieren wahllos ohne Vorbereitung und Entwicklung. Plötzlich ist etwas passiert und gleich wieder vorbei. 

Fazit
Damals las ich viele Bücher dieser Reihe von ihr und zum Schluss eines Buches dachte ich oft: Das hattest du doch schonmal! Die Geschehnisse der Bücher verschwammen ineinander und ich denke, dass ist viel darauf zurückzuführen, dass es keine wirkliche Handlung, sondern nur einzelne Ereignisse gibt.
Christine Feehan schreibt im Vergleich zu vielen anderen Autoren außergewöhnlich schnell - und ich finde, dass es sich (zumindest bei diesem Buch!) - stark auf die Qualität auswirkt. 
Es war ein sehr enttäuschendes Leseerlebnis, doch da ich den Protagonisten der Fortsetzung noch gut und lieb in Erinnerung habe, werde ich der Reihe demnächst noch eine zweite Chance geben.


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