Sonntag, 23. Dezember 2012

[Rezension] 80 Days - Die Farbe der Lust von Vina Jackson

80 Days - Die Farbe der Lust
von Vina Jackson
ISBN 978-3-570-58522-1

Vorwort
Über diese Reihe habe ich bereits einige Bewertungen gelesen und war sehr erstaunt: Die Meinungen gehen soweit auseinander wie es überhaupt möglich ist. Viele gute und schlechte Bewertungen, aber kaum mittelmaß.
Ich werde mal anfangen zu lesen und bin gespannt wie mein eigenes Urteil ausfällt!

Offizielle Zusammenfassung
Die leidenschaftliche Violinistin Summer findet Erfüllung in der Musik. Sie spielt nachmittags in der Londoner U-Bahn auf ihrer Violine Vivaldis >>Vier Jahreszeiten<< und bekommt ein erstaunliches Angebot: Summer soll ein privates Konzert in der Krypta einer Kirche geben - doch muss sie dabei nackt sein, während den anderen Musikern die Augen verbunden werden. Summer spürt, wie sehr der Auftraggeber sie anzieht und in ihr bisher unbekannte Saiten zum Schwingen bringt. Sie beginnt eine intensive erotische Liaison, doch hat eine alles verschlingende Beziehung ohne Tabus Bestand?

Meine Zusammenfassung
Als bei einem Unfall Summers geliebte Violine zerstört wird, weiß sie nicht weiter. Sie zu spielen war schon immer ihre größte Leidenschaft und nun fühlt sie sich ohne sie leer und nutzlos. Zum Glück bekommt sie wenig später von einem zunächst anonymen Bewunderer ein verlockendes Angebot. Sie soll für ihn spielen und im Gegenzug eine neue Violine bekommen. Der dominante Dominik, wohlhabender Professor englischer Literatur, fühlt sich zu ihr hingezogen und Summer fühlt es wider erwartend unglaublich erregend seinen immer neuen Forderungen nachzukommen. Doch dann überschreitet er die Grenzen zwischen Spaß und Ernst und plötzlich müssen sich beide entscheiden wie es mit ihnen weitergehen soll.

Kurze Info / Bewertungen von anderen
Erstmal muss ich sagen, dass mich herzlich wenig interessiert, was wer über welches Buch sagt und dementsprechend was so alles auf den Rückseiten der Bücher abgelassen wird.
Wenn mehrere Leute etwas ähnliches sagen oder wenn der- oder diejenige wirklich mit der Materie vertraut ist und er meinen Geschmack teilt ist es eine Sache,ber was interessiert mich was mir völlig unbekannte Personen, Promis oder Organisationen über ein Buch sagen? GARNICHTS!

Okay, vermutlich fragt ihr euch jetzt: Wieso gehört das ausgerechnet in diesen Post? Das ist doch alles eher allgemein! Nun, dass kann ich schnell erklären. Sehen wir uns einmal an, was auf der Rückseite von *80 Days - Die Farbe der Lust* so stand...
Belle de Jour: ,,Prickelndes Lesevergnügen für Erwachsene, wie erfrischend zu sehen, dass weibliche Lust so vielfälltig sein kann!" und
Look Magazine: ,,Wenn Sie Shades of Gray mochten werden sie 80 Days lieben. Sinnlich, abgründig, romantisch - absolut süchtig machend!"

Meine Bewertung
Hallo? Habt ihr das Buch wirklich gelesen???

Ich versuche mal objektiv zu bleiben und lasse außer acht, dass - für mich - manche Dinge in der Geschichte echte Abtörner waren. Schließlich sind Geschmäcker verschieden !
Zu den Aussagen...
Die vielfältige Lust kann ich nicht unterstützen. Dafür dass jemand der mit der Szene nicht nur vertraut ist sondern darin sogar bekannt sein soll, an dem Buch mitgearbeitet haben soll, ist es wirklich... langweilig, eintönig und öde! Ein enttäuschend kleiner Abschnitt der Szene wurde behandelt und selbst dieser wurde lieblos und schnell runtergerattert.
Okay, soviel dazu. Nun: Wenn sie Shades of Gray mochten, werden Sie 80 Days lieben. Shades of Gray habe ich geliebt. Aber mal davon abgesehen, dass es ist mit diesem Buch absolut nicht zu vergleichen ist, mag ich es nicht einmal! Während Shades of Gray für mich ein Gemisch aus Liebesroman mit einem Tatsch SM und Erotik war - und trotz dieses Gemisches sehr gut war! - ist dieses zwar eindeutig Erotik-lastig, aber wirkt oberflächlich, unglaubwürdig und notdürftig zusammengebastelt.
Wenn davon abgesehen wenigstens die Story spannend gewesen wäre, hätte man es vielleicht noch als halbwegs annehmbare Geschichte mit ein paar Mankos verbuchen können, aber - mal davon abgesehen, dass das Verhalten der Protagonisten alles andere als nachvollziehbar und unglaubwürdig war - waren die Zwischenphasen sehr zäh und langweilig. Sie wurden mit unwichtigen Details gespickt oder gar ganze Wochen mit wenigen Sätzen zusammengefasst anstatt mutig einen klaren Schnitt zu machen in der Geschichte.
Ende gut, alles gut - war dann leider auch nicht. Denn während manche Bücher ein klares Ende haben und andere absichtlich offene Fragen für die Fortsetzung lassen, scheint nichts von beidem für dieses Buch geklappt zu haben. Bei mir blieben einige Fragen offen, die die Protagonisten für sich anscheinend geklärt und nur den Leser im Dunklen gelassen haben. Sowas habe ich selten erlebt !

Ich habe das Gefühl, dass das Autorengespann den Erfolg von Shades of Gray nur als Trittbrettfahrer ausnutzen wollte, indem es auf das Buch ihre Werbung packte. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es funktionierte. Nicht nur dass das Buch von mir gekauft wurde, ich werde vermutlich sogar die beiden Fortsetzungen lesen, weil ich angefangene Geschichten grundsätzlich zu Ende lese !

Erst spielte ich mit dem Gedanken ihm noch gnädige drei Sterne zu geben, aber wenn Schades of Gray *nur* vier bekommt, hat dieses hier sicher keine drei verdient!




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